Am 13. und 14.03.20, einem der letzten Tage an denen man überhaupt noch Kickern bzw. Sport treiben durfte (Corona-Krise), traf sich eine 14-köpfige Auswahl an Tischfußballern aus dem Ruhrgebiet. Unter dem Namen „Pott Kicker Allstars“ trat man an, den aktuellen Weltrekord im Marathonkickern zu brechen. 25 Stunden am Stück Kickern. Dieser Rekord wurde von einer Leipziger Truppe mit 10 Teilnehmern gehalten.
Die Protagonisten
- Stefanie Wehrenfennig (TF Bergisch Land)
- Frank Flunkert (Wambeler Spielverein)
- Simon Harlacher (Wambeler Spielverein)
- Florian Remberg (ESV Meiderich)
- Hans-Peter Klingenburg (Lok.Styrum)
- Klaus Moritz (Sinshots Wuppertal)
- Andre Busch (Temple Bar Essen)
- Marek Wonsik (ESV Meiderich)
- Rene Nurkowski (ESV Meiderich)
- Moritz Lindenthal Temple Bar Essen)
- Dennis Kupferschmidt (ESV Meiderich)
- Andre Zander (Devils Oldenburg)
- Steffen Röh (Temple Bar Essen)
- Ingo Faust (ESV Meiderich)
Der Anfang
Die Idee entwickelte sich in einem WhatsApp Chat und als jemand einen Link einstellte mit dem Weltrekord im Marathonkickern, war Ingo Faust überzeugt, dass man es ohne Probleme mit guter Vorbereitung schaffen kann. 25 Stunden am Stück kickern mit am Ende sechs noch spielenden Akteuren, muss doch machbar sein.
Peter Schulz und Ingo Faust nahmen die Sache in die Hand und organisierten schlussendlich das Unternehmen: Weltrekordversuch im Marathonkickern.
Vom 20.01.20 bis zum 13.03.20 konnten sich dann alle ligaspielenden Tischfussballer des Ruhrgebietes melden und an diesem Weltrekordversuch teilnehmen.
Das RID (Rekord-Institut für Deutschland) ist däfür zuständig und dort meldete Ingo Faust diesen für den 13. u. 14. März 2020 an.
Nachdem man die Auflagen des Rekord-Institut für Deutschland bekommen hatte, wusste man, es wird im Einzelmodus gespielt.
Regeln
Bei diesem Rekord geht es um das längste Event, bei dem ununterbrochen Spiele (Matches) im Tischfußball (Kickern) ausgetragen werden. Diese finden zwischen zwei Spielern (Spieler mindestens 18 Jahre alt) wettkampforientiert gleichzeitig an verschiedenen Tischen statt.
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Dabei richten sich alle Spielregeln des Rekords nach den üblichen Regeln des Sports. (ITSF-Regelwerk )
Das verwendete Equipment (Bälle, Tische, Spielfiguren, etc.) muss den Standards des Sports entsprechen, so wie im üblichen Regelwerk beschrieben.
Der Rekord wird bewertet nach der Länge des Tischfußball-Marathons in Stunden, Minuten und Sekunden.
- Der Beginn und das Ende des Rekordversuches sind mit einem akustischen Signal zu kennzeichnen.
- Die Spiele müssen ununterbrochen laufen. Die einzig möglichen Pausen ergeben sich durch einen 5-minütigen Pausenanspruch für jede vollendete Stunde an Aktivität. Die Pause kann entweder sofort, oder kumuliert und später am Stück genommen werden.
- Es ist ein Protokoll des zeitlichen Ablaufs zu führen, in dem für jede Zeit die Spielstände sowie die erworbenen und genommenen Pausen gelistet werden.
- Das Team der Rekordjäger steht zu Beginn der Zeitabnahme fest und darf für den Rekordversuch nicht mehr verändert werden. Das Team muss aus mindestens drei Mannschaften zu je zwei Personen bestehen, darüber hinaus ist die Teamgröße beliebig.
- Die Spieler müssen ihre Spiele stehend bestreiten.
- Sollten Teammitglieder vom Rekordversuch ausscheiden und die Teamgröße so unter drei Mannschaften zu je zwei Spielern sinken, wird der Rekordversuch beendet und die bis dahin gespielte Zeit gewertet.
- Wenn kein RID-Rekordrichter zur Überwachung vor Ort ist, müssen zum Beweis Highlight-Szenen des Rekordversuchs auf Video aufgezeichnet werden, und mindestens Start, Ziel, und Brechen des Rekords darauf gut erkennbar sein.
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Organisation
Auf zwölf zur Verfügung stehenden Tischen, konnten also max. 24 Spieler teilnehmen.
Der Austragungsort (das Kickereck die Spielstätte des Wambeler Sportvereines), an dem historisches passieren sollte, fiel der Corona-Krise zum Opfer. Das Kickereck befindet sich in einer Dortmunder Schule und die wurden bekanntlich in NRW komplett geschlossen.
Somit musste man eine Woche vor dem Weltrekordversuch die Orga und Logistik neu ausrichten und der Ort des Kicker Events war dann das Bootshaus, die Heimstätte des Tischfussballvereines ESV Meiderich aus Duisburg. Mit dort sieben zu Verfügung stehenden
Tischen, reduzierte sich automatisch das Starterfeld auf 14 Personen. Diverse Absagen musste man dann auch noch verkraften.
Am Ende standen dann 14 Tischfussballer fest, die voll motiviert unter dem Teamnamen „Pott Kicker Allstars“ in die Geschichte des Kickersportes eingehen wollten.
Mit einer Spende von 200 Dosen eines Energy Drinks, vielen Vitaminen und fast schon euphorischer Stimmung den Weltrekord zu brechen, traf man sich am Freitag den 13.03.20 um 19.00.
Mit einer Besprechung, Organisation eines Einzelturnieres mit Endlosschleife und Vorstellung der zwei unabhängigen Zeugen die vom Rekord-Institut für Deutschland gefordert wurden, startete der Abend in Duisburg-Meiderich.
Pascal Sielaff und Thorsten Woike erfüllten nicht nur die Auflage des RID’s, Sie leiteten auch das komplette Turnier und sorgten dafür, dass die kompletten Pausenzeiten einwandfrei festgehalten wurden und die Spieler sich somit nur noch auf das Wesentliche, mehr als 25 Stunden am Stück Kickern, konzentrieren brauchten.
Die beiden Turnierleiter und zugleich Zeugen dieses Versuches, kann man im Nachhinein
als wichtigsten Baustein des Erfolges der „Pott Kicker Allstars“ nennen.
Danke von allen Spielern an:
Pascal Sielaff und Thorsten Woike !!!
Um 20.45 startete der Versuch und Marek Wonsik und Florian Remberg schmissen in den Morgenstunden des 15.03.20 das Handtuch. Weiter ging es fortan mit 12 Spielern.
Jeder stillte seinen Durst mit den zu Verfügung gestellten Energydrinks.
Das von Peter Schulze gesponsorte Schaschlik und die Curry Wurst für alle Teilnehmer,
fanden großen Anklang. Dann noch Magnesium und andere Vitamine und so hielten es die
mesisten Spieler aus. Am Mittag des 15.03. gaben dann Andre Zander und Rene Nurkowski
auf. Die Konzentration und die schlaflose Zeit forderten ihren Tribut.
Mit 10 Teilnehmern ging es dann bis 23.00.
Somit kamen die „Pott Kicker Allstars“ auf 26 Stunden und 15 Minuten.
Stimmen einiger Teilnehmer
Andre Busch äußerte sich wie folgt:
Nach müde kommt doof und danach ist ganz vorbei…*
Die Beine schwer, die Arme und Hände am schmerzen, der Kopf nicht mehr klar am denken, aber das Ziel wurde nie aus den Augen verloren.
Aufgeben war keine Option!
Der Wille war stärker als die Müdigkeit und es gab keine Zeit für Wehwehchen – Irgendwann gewöhnt sich der Körper schon dran.
Hauptsache das Runde knallt weiter ins das Eckige.
Das Team meisterte die Zeit gut gelaunt und war immer wieder gerne zu Scherzen aufgelegt, was nicht zu letzt auch am Schlafmangel lag.
Nach müde kam doof, doch dann war es geschafft!
Moritz Lindenthal gab folgendes zum Besten:
Erstaunlich wie schnell die Zeit dann doch vergeht… hell – dunkel – hell – dunkel. Und währenddessen gehen Körper und Geist auf eine Reise der Selbsterkenntnis. In Extremsituationen wie dieser gibt es immer Herausforderungen, wie z. B. Schlafmangel, körperliche Schmerzen und natürlich Kopfkirmes. Aber daraus ergeben sich auch neue oder tiefere Freundschaften – nicht nur zu den 22 Männeken auf dem Feld. Abgesehen von genialen Momenten am Tisch, mit Traum-Pässen, -Schüssen und Flow-Phasen, waren es doch die gemeinsamen Gespräche und Erlebnisse, die uns in den endlos wirkenden Stunden dem Rekord näher gebracht haben.